Wer mit Briten geschäftlich essen geht, kann in viele Fettnäpfchen treten. Man wird aber niemals spüren, dass man etwas falsch gemacht hat. Hier 8 Tipps zur Vorbereitung:
Tipp Nr. 1: Möglichst ruhig bei der Begrüssung
Briten sind beim ersten Kennenlernen eher ruhig und zurückhaltend. Sie vermeiden Gestik und Mimik, was manchmal sehr distanziert wirken kann. Es ist jedoch einfach nur in der Kultur verankert, zurückhaltend zu sein. Auch Körperkontakt jeglicher Art wird vermieden. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihr Geschäftspartner Ihnen nicht die Hand zur Begrüssung reicht, es ist in Grossbritannien nicht so üblich wie in Deutschland. Statt des Händeschüttelns wird oft eine Visitenkarte überreicht. Hände zu schütteln ist oft nur beim allerersten Kennenlernen üblich.
Tipp Nr. 2: Machen Sie Small Talk!
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Wer keinen Small Talk macht, hat bei Briten schlechte Karten. Es gehört einfach zum Geschäftsleben dazu. Falls Sie mit Small Talk generell Probleme haben, dann schauen Sie doch mal in meinen Blogbereich Small Talk, dort finden Sie viele Tipps und Tricks. Briten wollen erstmal wissen, wer Sie sind, deshalb müssen Sie das Small Talk Spiel unbedingt mitspielen. Es gehört zum Beziehungsaufbau dazu.
Tipp Nr. 3: Zeigen Sie unbedingt Humor
Das ist aus meiner Sicht einer der wichtigsten Tipps. Wer keinen Sinn für Humor hat (damit ist vor allem auch gemeint, über sich selbst lachen zu können!), der ist bei Briten oft schnell unten durch. Deutsche haben leider den Ruf, keinen Humor zu haben. Zeigen Sie Ihrem Geschäftspartner, dass das nicht stimmt, indem Sie sich in Positivität, Small Talk und Toleranz üben.
Tipp Nr. 4: Sprechen Sie nicht zu laut
Lautes Sprechen empfinden Briten als sehr unhöflich und grenzüberschreitend. In Deutschland gilt lautes und deutliches Reden hingegen als souverän und als Zeichen von Selbstbewusstsein. Seien Sie vorsichtig mit Ihrer Lautstärke, wenn Sie mit Briten zu tun haben. Sie könnten sonst schnell eine negative Atmosphäre schaffen.
Tipp Nr. 5: Achten Sie auf Zwischentöne
Briten zeigen wenig Emotionen. Sie müssen genau hinschauen, um eine Emotion zu erkennen. Fallen Sie nicht auf ein Lächeln herein, schauen (oder besser gesagt: fühlen) Sie sich in Ihr Gegenüber ein und versuchen Sie, zwischen den Zeilen und dem Gesichtsausdruck zu lesen. Es ist nicht einfach, aber lernbar.
Tipp Nr. 6: Vergessen Sie Ihre Agenda
... denn das kommt gar nicht gut an: Auch wenn ein Geschäftsessen dazu dient, bestimmte Themen zu besprechen, mögen es Briten gar nicht, wenn das zu sehr im Vordergrund steht. Geschäftliche Themen oder Probleme werden oft sehr beiläufig gestreift (und dadurch nicht weniger erfolgreich bearbeitet), aber man legt das Thema nicht so direkt auf den Tisch, wie es in Deutschland üblich ist. Wenn Sie keine Erfahrung mit Briten im Geschäftsleben haben, ist es immer ratsam, erstmal zu beobachten und nicht den Fehler zu machen, zu schnell zum Thema zu kommen.
Tipp Nr. 7: Halten Sie Abstand
Rücken Sie niemals zu nahe an jemanden heran, beugen Sie sich niemals über den Tisch, um Ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen und vermeiden Sie auch sonst jeden zu nahen Körperkontakt. Eine Armlänge Abstand ist immer ratsam, wenn Sie mit Briten zu tun haben.
Tipp Nr. 8: Vermeiden Sie direkte Fragen
Wenn Sie etwas wissen möchten, versuchen Sie irgendwie "um die Ecke" zu fragen. Eine gute Möglichkeit, ist die Wortwahl "Ich frage mich, ob...?" ("I wonder if..."?) oder "Wären Sie so nett, ...?" ("Could you be so kind...?")
Zum Weiterlesen: Wichtiger Tipp zum Umgang mit Amerikanern: Verhalten spiegeln.
Zu mir: Ich bin Natalie Marby, Therapeutin in Hamburg mit dem Schwerpunkt Fremdsprachenangst (speziell: Englisch Phobie). Ich arbeite auch online. Hier erfahren Sie mehr: Therapie gegen Englischangst.
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