Einen gemütlichen Fernsehabend kann man in ein super Achtsamkeitstraining umwandeln. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Entspannung und mentales Training. Lesen Sie hier, wie das geht:
Schritt 1: Zielsetzung
Es ist wichtig, sich ein klares Ziel zu setzen. Zum Beispiel: "Ich möchte mich entspannen und gleichzeitig fokussiert im Hier und Jetzt bleiben". Oder: "Ich möchte lachen und meinen Körper mehr spüren" oder "Ich möchte etwas lernen und dabei in mich hineinfühlen." Für den Anfang empfehle ich folgende Zielsetzung:
"Ich möchte zur Ruhe, aber auch zu mir selbst kommen."
Die Zielsetzung ist so eine Art mentale Vorbereitung und hat einen enormen Effekt, auch wenn das erstmal nicht erkennbar ist.
Schritt 2: Hinschauen und wegschauen
Die meisten Menschen schauen beim Fernsehen wie hypnotisiert auf den Bildschirm. Ein erster Schritt zu mehr Achtsamkeit beim Fernsehen kann darin bestehen, alle paar Minuten irgendwohin in den Raum zu schauen. Für den Anfang können Sie auf Ihrem Smartphone einen Timer stellen, z.B. auf 15 Minuten. Das muss die anderen Menschen, die mit Ihnen fernsehen, nicht stören, Sie können einfach nur die Vibrierfunktion einstellen. Sie werden sehen: Schon beim allerersten 15-Minuten-Alarm werden Sie spüren, wie entspannend es ist, die Aufmerksamkeit weg vom Bildschirm und auf einen anderen Punkt in den Raum zu legen. Das dauert nur ein paar Sekunden, aber tun Sie es bewusst.
Schritt 3: Achten Sie auf Ihre Gedanken
Wenn der 15-Minuten-Vibrationsalarm losgeht, achten Sie mal darauf, was Sie in dieser Sekunde gerade gedacht haben. Wenn Sie Fernsehen zum Entspannen nutzen, dann wäre es wünschenswert, dass Sie dabei auch entspannte Gedanken und Gefühle haben. Das ist aber oft nicht der Fall. Der 15-Minuten-Alarm ist daher eine gute Möglichkeit, Gefühle beim Fernsehen zu erkennen, denn oft stressen uns Fernsehsendungen mehr, als uns bewusst ist. Wenn Sie tatsächlich Stress, Ungeduld oder sonstige unangenehme Gefühle spüren, dann wechseln Sie einfach das Programm. Wichtig ist, dass Sie diese Gefühle (und auch Gedanken) wahrnehmen, das ist der Sinn des Achtsamkeitstrainings.
Ein Tipp:
Sie können es auch ohne Timer versuchen (das ist aber gerade am Anfang sehr schwer, weil Fernsehen unsere Aufmerksamkeit komplett absorbiert). Nutzen Sie dann zum Beispiel Werbepausen für ein Achtsamkeitstraining, oder trainieren Sie sich darin, dieses Absorbieren nicht komplett zuzulassen. Ich wünsche viel Erfolg beim Üben!
Zum Weiterlesen: Warum der Fokus auf das Hier und Jetzt so heilsam ist.
Zu mir: Ich bin Natalie Marby, Therapeutin in Hamburg. Eine Übersicht über meine Therapie-Schwerpunkte finden Sie hier: Mein Angebot.
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