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Zu nervös, um Englisch zu sprechen? Grund ist oft negative Selbstkritik

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Der grösste Feind beim Englisch sprechen lauert oft in einem selbst. Ist man sehr streng mit sich oder überperfektionistisch veranlagt, kann das den Sprachfluss komplett lahmlegen:

 

 

Die innere kritische Stimme kann das Englisch komplett blockieren

Es ist ein psychologisches Phänomen, auf das ich mich als Therapeutin seit Jahren spezialisiert habe: Geht man sehr streng, sehr abwertend oder sehr perfektionistisch mit sich selbst ins Gericht, streikt oft der Fremdsprachenfluss. Es fällt einem dann einfach nichts mehr ein, keine einzige Vokabel. Komplette Leere im Kopf. Und was Betroffene in dem Fall machen, macht es meist noch schlimmer: Sie verurteilen sich selbst für ihre Unfähigkeit, auch nur den einfachsten englischen Satz zu bilden. Diese Menschen vergleichen sich ständig mit anderen und sehen nur, dass andere überhaupt keine Probleme mit Englisch haben. Andere sprechen anscheinend locker und fliessend und erwecken den Eindruck, dass jeder das so können sollte. Menschen mit einer psychischen Englisch Blockade bekommen dann vor solchen "Englisch Granaten" kein Wort mehr heraus. Und schämen sich später in Grund und Boden.

 

"Wie kann negative Selbstkritik einen denn so lahmlegen?"

Oft behandeln wir uns selbst als Erwachsene so, wie uns früher unsere Eltern behandelt haben. Ein Mensch, der sich selbst wertschätzt und auf sich achtet, hat diese Behandlung vermutlich auch früher von seinen Eltern erhalten. Ein Mensch, der sehr streng mit sich ist, hatte vermutlich auch strenge Eltern. Wir übernehmen oft unbewusst die Art und Weise, wie unsere Eltern auf uns geschaut haben, als die "normale" und angemessene Weise, später auf uns selbst zu schauen. Und wenn ein Mensch, der sehr strenge Eltern hatte, später versucht Englisch zu sprechen, wird er eventuell Probleme bekommen. Denn die Eltern haben ja perfekte Leistungen verlangt, und nun verlangt man das eben auch von sich selbst. Das Kind in einem streikt aber. Und das ist die Chance, zu erkennen, dass man selbst eine bessere Behandlung verdient.

 

Man muss lernen, sich selbst liebevoll und wertschätzend zu betrachten

Nur, wenn man wertschätzend auf sich selbst schaut und großzügig über kleine (oder auch große) Fehler hinwegsieht, wird man den Mut haben, vor anderen Menschen eine fremde Sprache zu sprechen. Die Angst vor negativer Bewertung, vor Ausgrenzung oder vor einer Blamage ist sonst viel zu groß. Im Grunde ist eine Englisch Blockade nichts anderes als der verzweifelte (aber unbewusste) Versuch, sich vor einer negativen Bewertung anderer zu schützen. Deshalb ist es so wichtig, dass Betroffene zuerst einmal lernen, sich selbst bedingungslos zur Seite zu stehen. Denn dann trifft einen die Kritik von aussen nicht mehr so. Aber wenn der schärfste Kritiker man selbst ist, ist nirgendwo Hilfe oder Unterstützung in Sicht. Die Lösung einer Englisch Blockade beginnt deshalb immer damit, dass man eine neue Sicht auf sich selbst gewinnt. Damit verändert man die Gefühle zu sich selbst und schafft die Basis für ein solides Selbstwertgefühl, was wiederum die Grundvoraussetzung für ein freies Englisch sprechen ist.

 

Zum Weiterlesen: "Ich kann kein Englisch, habe ich eine Englisch Legasthenie?"

 

Zu mir: Ich bin Natalie Marby, zweisprachig (Englisch/Deutsch) und Therapeutin in Hamburg. Ich habe mich auf die Behandlung von Englisch Phobie spezialisiert und biete diese Arbeit auch telefonisch an. Mehr Informationen finden Sie hier: Therapie bei Angst vor dem Englisch reden.

 

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