Glaubenssätze sind tiefe Überzeugungen, die wir über uns selbst haben und die dann unser Verhalten steuern. Beim Englisch sprechen können solche Glaubenssätze den freien Sprachfluss massiv blockieren:
1. Glaubenssatz: "Wenn man fliessend und fehlerfrei Englisch sprechen will, muss man längere Zeit im Ausland gewesen sein."
Dieser Glaubenssatz ist sehr verbreitet, aber er ist völliger Quatsch. Jemand, der eine Weile im englischsprachigen Ausland verbracht hat, spricht mit Sicherheit entspannter Englisch, weil es ihm vertrauter ist. Aber das kriegt man auch ohne Auslandsaufenthalt hin.
2. Glaubenssatz: "Wenn ich schlecht Englisch spreche, denken andere, dass ich inkompetent bin."
Auch dieser Glaubenssatz ist sehr verbreitet, und er führt dazu, dass äußerst kompetente Menschen plötzlich den Glauben an sich selbst verlieren, weil sie sich in Englisch unsicher fühlen. Aber es ist vollkommen menschlich, dass man sich in einer Fremdsprache am Anfang unsicher fühlt. Kompetent ist nicht derjenige, der fliessend Englisch spricht, sondern derjenige, der mit seiner Unsicherheit gut und offen umgeht.
3. Glaubenssatz: "Ich muss in Englisch perfekt sein."
An diesen Satz glauben vor allem Menschen, die unbewusst sehr viele Selbstzweifel in sich tragen. Sie können die Vorstellung, in Englisch Fehler zu machen, nicht ertragen, weil sie zu große Angst vor negativer Bewertung haben. Diese Menschen setzen sich dann so sehr unter Druck, dass eine regelrechte Englisch Sprachblockade entstehen kann.
4. Glaubenssatz: "Wenn ich Englisch spreche, lachen die anderen über mich."
Beim Englisch sprechen ausgelacht zu werden ist für viele Menschen der Alptraum schlechthin. Dabei kommt das so gut wie nie vor, oder haben Sie schon mal jemanden Englisch sprechen hören und haben über diese Person gelacht? Meist fühlt man sich unwohl, wenn man mitbekommt, dass jemand mit der englischen Sprache kämpft, oder man hat Mitgefühl mit diesem Menschen. Das Gefühl, ausgelacht zu werden kann jedoch ebenfalls ein massiver Sprachblockierer sein und führt oft dazu, dass Betroffene kein englisches Wort mehr über die Lippen bekommen.
5. Glaubenssatz: "Wenn ich Englisch spreche, werden alle merken, dass ich dumm/faul/ungeeignet bin."
Diese Angst vor dem "Auffliegen" kommt von der tiefen Überzeugung, dass man eigentlich nicht gut genug ist und zum Beispiel nur durch Zufall in dem Job gelandet ist, den man aktuell ausübt. Dieser Glaubenssatz ist oft etwas zäher und schwieriger zu lösen als die vorhergehenden, weil er komplexer ist. Er hat sehr viel mit dem Selbstbild und oft mit mangelnder Selbstakzeptanz und mangelnder Selbstliebe zu tun. Mit einer gründlichen Aufarbeitung und Überarbeitung des negativen Selbstbildes lässt sich aber auch dieser Glaubenssatz am Ende aushebeln und durch einen positiven Glaubenssatz ersetzen.
Zum Weiterlesen: Zu nervös, um Englisch zu sprechen? Grund ist oft negative Selbstkritik.
Zu mir: Ich bin Natalie Marby, zweisprachig (Englisch/Deutsch) und Therapeutin in Hamburg. Ich habe mich auf die Behandlung von Englisch Phobie spezialisiert und biete diese Arbeit auch telefonisch an. Mehr Informationen finden Sie hier: Therapie bei Angst vor dem Englisch reden.
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