Britische Muttersprachler verstehen, wenn schnell geredet wird: 4 Tipps

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Wenn britische Muttersprachler Englisch sprechen, kommen Deutsche beim Verstehen oft nicht mit, denn oft wird sehr schnell und undeutlich gesprochen. Hier 4 Tipps, um in einem solchen Gespräch nicht den Anschluss zu verlieren:

Faustregel: Je nördlicher, je schwieriger

Umso weiter ein Brite aus dem Norden von England stammt, umso schwieriger ist er für Deutsche zu verstehen. Das Englisch, das in Südengland gesprochen wird, ist hingegen für Deutsche meist sehr gut zu verstehen. Aus diesem Grund befinden sich die meisten englischen Sprachenschulen im Süden von England. Wenn Sie mit einem Briten reden, bei dem Sie nur die Hälfte verstehen, dann liegt es nicht an Ihnen - sondern vermutlich daran, dass er aus einem nördlicheren Teil stammt. Es gibt allerdings auch Südengländer, die sehr undeutliches Englisch sprechen, z.B. in London. In jedem Fall dürfen Sie nicht denken, dass Ihr Englisch nicht gut genug ist. Hier sind 4 Tipps, um ein Gespräch mit schnellsprechenden englischen Muttersprachlern zu überleben:

Tipp Nr. 1: Einen Schnellsprecher versteht man nur, wenn man die eigene Stimme im Kopf ausschaltet

Es klingt riskant, aber es ist der einzige Weg, um sich von einem Hagel unverständlicher Worte nicht aus der Fassung bringen zu lassen: Lassen Sie es zunächst auf sich wirken. Überlassen Sie es notfalls dem anderen, zu merken, dass Sie seinen Satz nicht verstanden haben. Schalten Sie auf jeden Fall die Stimme in Ihrem Kopf aus, die versucht, zu sortieren, zu übersetzen oder zu interpretieren - das ist meist zwecklos und macht Ihre Lage nur schlimmer. Wenn Sie soweit sind, dass Sie nur noch hören und nicht mehr innerlich kämpfen, dann kommt der zweite Tipp zum Zug:

Tipp Nr. 2: Versuchen Sie niemanden mit ihren Englischkenntnissen zu beeindrucken

Denn wenn Sie das tun, manövrieren Sie sich selbst ins Aus. Ein Gespräch mit einem englischen Muttersprachler, von dem Sie nur die Hälfte verstehen, ist kein Wettbewerb - sondern eine Gelegenheit, souverän zu zeigen, dass Sie kein englischer Muttersprachler sind. Denn darum geht es sehr oft bei Deutschen: Sie wollen zeigen, dass Sie perfekt Englisch sprechen können - und sie vergessen dabei, dass man nur verlieren kann, wenn man einen englischen Muttersprachler vor sich hat. Denn Briten haben die Angewohnheit, sofort sehr schnell und sehr alltagsmäßig Englisch zu sprechen, wenn sie den Eindruck haben, dass ihr Gegenüber Englisch versteht. Tun Sie sich also einen Gefallen und täuschen Sie keinesfalls vor, alles zu verstehen. Das wird Ihre Lage nur verschlimmern! Ich persönlich habe noch nie einen Engländer erlebt, der langsamer Englisch sprach, nur weil ein Ausländer vor ihm stand. Briten, Amerikaner, Kanadier etc. wissen meist einfach nicht, wie es sich anfühlt, eine Fremdsprache zu sprechen, denn überall in der Welt spricht ja jeder Englisch. Lassen Sie sich daher nicht von schnellem britischen Englisch in die Ecke drängen, sondern zeigen Sie klar und deutlich, dass Sie Verständnisprobleme haben. Wie gesagt: Es liegt mit Sicherheit nicht an Ihren mangelnden Englischkenntnissen, sondern nur an einer gewissen Faulheit von englischen Muttersprachlern im Umgang mit Ausländern.

Tipp Nr. 3: Sie können immer eine Frage stellen

Dieser Tipp funktioniert wirklich immer: Stellen Sie sich vor, Sie sprechen mit einem englischen Muttersprachler und Sie verstehen wirklich GAR NICHTS. Die meisten Deutschen würden dann Panik bekommen, weil sie nicht wissen, was sie als nächstes sagen sollen. Dabei ist es so einfach, denn diese Frage können Sie wirklich immer stellen:

 

"Can you say it again, please?"

("Können Sie das bitte wiederholen?")

 

Dies ist die souveränste Art, Ihrem Gegenüber zu vermitteln, dass er zu schnell oder zu undeutlich spricht. Wiederholen Sie diese Frage notfalls noch einmal, wenn Sie merken, dass es keine Wirkung zeigt. Sie können dann folgendes ergänzen:

"Sorry, English is not my first language"

("Tut mir leid, Englisch ist nicht meine Muttersprache")

Tipp Nr. 4: Überlegen Sie, was "Nicht verstehen" für Sie bedeutet

Was ich damit meine, ist: Die meisten Menschen tun sich schwer damit, zuzugeben, dass sie etwas nicht verstanden haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Angst davor, dumm zu erscheinen oder Angst, die Kontrolle über den Gesprächsverlauf zu verlieren sind nur einige davon. Fragen Sie sich daher immer selbst: Warum fällt es mir schwer, dem anderen rechtzeitig zu vermitteln, dass ich Ihn nicht verstehe? Was ist die Angst, die unterschwellig mitschwingt? Wenn Sie diese Frage für sich beantworten können, haben Sie einen wertvollen Hinweis in Bezug auf Ihre zukünftige Strategie beim Englisch sprechen. Denn alle Strategien, die Sie in einem bestimmten Licht erscheinen lassen sollen, sind Ego-gesteuert und werden Ihr Englisch behindern. Geben Sie den Wunsch auf, über die englische Sprache gebildet, professionell oder klug erscheinen zu wollen. All diese Dinge sind Sie nämlich auch ohne die englische Sprache. Dumm wirkt man nicht, wenn man etwas nicht kann, sondern man wirkt klug, wenn man zeigt, dass man etwas lernen will. Und lernen geht nur über das Zugeben, dass man etwas (noch) nicht versteht. 

Zum Weiterlesen:

Über mich:

Ich bin Natalie Marby, zweisprachig (Englisch/Deutsch) und arbeite mit Menschen, die sich selbstbewusster beim Englisch sprechen fühlen wollen. Mehr zu meiner Arbeit erfahren Sie hier: Frei und selbstbewusst Englisch sprechen.

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