Sich dumm fühlen beim Englisch sprechen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Wie Sie es schaffen können, selbst bei mittelmäßigen Englischkenntnissen mehr Souveränität beim Sprechen zu entwickeln, lesen Sie hier:
Kurze Frage vorweg:
Fühlen Sie sich beim Englisch sprechen extrem unsicher? Falls ja, dann schauen Sie hier: Mentale Blockaden beim Englisch sprechen lösen - und nun zu den Tipps:
Tipp Nr. 1: Definiere 'dumm'
Was bedeutet das Wort 'dumm' für Sie? Bedeutet es ungebildet, wenig kompetent oder unsozial? Was ist es genau, das Sie fürchten, was andere über Sie denken könnten? Je nachdem, was 'dumm' für Sie bedeutet, können Sie versuchen, das Gegenteil für sich zu formulieren. Denn das Gegenteil ist das, was Sie wollen. Zum Beispiel können Sie sich wünschen, sich beim Englisch sprechen folgendermaßen zu fühlen:
- kompetent
- gebildet
- wissend
- erfahren
- vertrauenswürdig
- professionell
- intelligent
- gewinnend
- charmant
Suchen Sie sich aus der Liste das Wort heraus, dass am ehesten zu dem Eindruck passt, den Sie beim Englisch reden vermitteln möchten. Wenn Sie zum Beispiel 'gebildet' erscheinen wollen, dann ist für Sie die Vorstellung, Englischfehler zu machen, vermutlich unerträglich. Mein Tipp lautet hier: Machen Sie sich bewusst, dass Sie auch mit mangelhaften Englischkenntnissen gebildet, erfahren oder charmant erscheinen können. Sie müssen lernen, dies von Ihren Englischkenntnissen zu entkoppeln. Das gelingt am besten, wenn man sich einen Menschen vorstellt, den man zum Beispiel für besonders gebildet hält und sich dann vorstellt, wie dieser Mensch eine fremde Sprache spricht, die er gerade erst lernt - und er dabei immer noch gebildet erscheint. Durch diesen mentalen Trick werden Sie lernen, Bildung nicht mehr mit perfektem Englisch zu verknüpfen.
Tipp Nr. 2: Was ist so schlimm am dumm sein?
Wenn Sie bei dieser Frage das Gesicht verziehen, dann lassen Sie mich Ihnen folgendes erklären: Es ist kein Zeichen von Dummheit, eine Fremdsprache nicht perfekt zu können. Wenn überhaupt etwas ein Zeichen von Dummheit ist, dann ist es die Art und Weise, mit der man mit den eigenen Schwächen umgeht. Das bedeutet:
Wer klug ist, schämt sich nicht für seine Englisch Schwächen, sondern arbeitet daran, sein Englisch täglich zu verbessern.
Wer klug ist, vermeidet Englisch nicht, sondern stellt sich ganz bewusst englischen Situationen, um daraus zu lernen und zu wachsen.
Es ist also nichts Schlimmes daran, 'dumm' zu sein, denn der Umgang mit Schwächen ist entscheidend - und nicht die Schwäche selbst. Schwächen lassen sich immer in Stärken umwandeln, wenn man das einmal verstanden hat.
Tipp Nr. 3: Im Pyjama ins Meeting gehen
Jeder, der sich beim Englisch reden dumm fühlt, sollte folgende mentale Übung machen:
Stell dir vor, du musst in eine wichtige Besprechung. Alle Anwesenden tragen Anzug, Hemd und Krawatte. Nur du musst in deinem Pyjama teilnehmen. Nimm es mit Humor. Geh in den Konferenzraum, nimm Platz und behalte deine Würde. Nimm an der Besprechung teil, als wäre nichts gewesen. Sei selbstbewusst, interaktiv und begeistere die anderen mit deinen Ideen. Schaffst du das? Kannst du dir das im Geist vorstellen?
Wenn diese Übung selbst im Geist für Sie unvorstellbar ist, dann haben Sie ein sogenanntes Ego Problem. Das bedeutet, dass Sie Ihren Eigenwert an einer Rolle, einer Position oder eben an äußeren Dingen wie Ihrem Erscheinungsbild festmachen. Perfektes Englisch ist auch etwas, das dem Ego suggeriert, dass man 'gut' ist. Unperfektes Englisch ist wie ein Pyjama, den man tragen muss, während alle anderen piekfein im Anzug erscheinen. Aber selbst wenn Sie einen Pyjama tragen, können Sie professionell und kompetent sein. Morgen tragen Sie ja auch wieder Ihren Anzug, wenn Sie Deutsch reden. Mein Tipp: Springen Sie über Ihren Schatten, fühlen Sie sich doch mal absichtlich dumm, wenn Sie Englisch sprechen und lernen Sie, damit gelassen umzugehen. Denn Dummheit bedeutet immer, dass man etwas lernen kann - und das ist doch etwas Großartiges.
Zum Weiterlesen:
Hier finden Sie viele weitere hilfreiche Artikel rund um das Thema:
Über mich:
Ich bin Natalie Marby und ich arbeite (auch online) therapeutisch mit Menschen, die starke Angst vor dem Englisch reden haben. Woher diese Angst vor dem Englisch sprechen kommt, erfahren Sie hier: Ursachen von Englisch Sprechangst
Ihnen gefällt mein Blog?
Hier können Sie aktuelle Beiträge per Email abonnieren.
Kommentar schreiben