Englischangst hat oft mit mangelnder Vorstellungskraft zu tun

Fühlen Sie sich beim Englisch sprechen extrem unsicher? Falls ja, dann schauen Sie hier: Mentale Blockaden beim Englisch sprechen lösen - und nun zum Thema:

Alles, was wir im Leben erreicht haben, war irgendwann einmal eine Vorstellung. Wir haben Ideen, Pläne, Zukunftsvisionen und treffen Entscheidungen und all dem liegt Visualisierung zugrunde: Wir müssen uns alles, was wir erreichen wollen, zunächst einmal vorstellen. Oft geschieht dies unbewusst, aber wenn Sie sich die entscheidenden Meilensteine in Ihrem Leben in Erinnerung rufen, werden Sie feststellen, dass alles am Anfang eine Vision war. Genauso verhält es sich beim Englisch sprechen: Wenn Sie sich zu Beginn unsicher fühlen und sich zu sehr auf Ihre Schwächen fokussieren, verlieren Sie das Ziel aus den Augen. Sie müssen sich vorstellen können, eine englische Präsentation locker und selbstbewusst halten zu können. Sich etwas vorzustellen, das noch nicht da ist, ist für viele Menschen jedoch ungemein schwierig.

Wenn man sich etwas nicht vorstellen kann, wird man es auch nicht erreichen. Wir brauchen Vorstellungskraft, um ein Ziel anzuvisieren und um die richtigen Schritte dorthin einzuleiten. Testen Sie hier doch einmal, ob Sie Vorstellungskraft besitzen:

Frage: 

Können Sie sich vorstellen, einen Baum mit den Händen zu entwurzeln?

Wenn Sie jetzt antworten: "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, dazu reicht doch meine menschliche Kraft gar nicht aus!" - dann haben Sie sich selbst gerade bewiesen, dass Sie unbedingt an Ihrer Vorstellungskraft arbeiten müssen. Die Antwort, die Sie gegeben haben, beweist, dass Sie nur an das glauben, was bereits da ist (Glaubenssätze). Um wirklichen Erfolg im Leben zu haben, muss man jedoch in der Lage sein, über den momentanen Ist-Zustand hinauszugehen und an das zu glauben, was noch nicht da ist. 

Hier ein konkretes Beispiel: Wenn Sie morgen eine englische Präsentation halten müssen und Angst davor haben, dann sollten Sie üben, sich die Situation anders vorzustellen. Gehen Sie den Ablauf im Kopf durch und stellen Sie sich vor, wie es wäre, sich nicht ganz so angespannt zu fühlen. Gehen Sie dabei in kleinen Schritten vor. Sobald Sie sich vorstellen können, sich nicht ganz so angespannt zu fühlen, versuchen Sie, ein noch besseres Gefühl zu kreieren. Es hilft dabei, sich die Situation bis in jedes Detail genau vorzustellen, damit das Gehirn umprogrammiert werden kann. Angst ist ein Programm des Gehirns, das wie eine Gewohnheit automatisch anspringt, sobald die Angsttrigger aktiviert werden. Sie können diese Angsttrigger mit Vorstellungskraft austricksen. 

Wenn ich mit meinen Klienten Übungen zur Vorstellungskraft mache, höre ich sehr oft diesen Satz: "Das ist so anstrengend!". Viele Menschen fühlen starke Wiederstände, sobald sie sich etwas vorstellen sollen, das noch nicht da ist. Das hat damit zu tun, dass wir nicht nur beim Verhalten, sondern auch in unserem Denken Gewohnheitstiere sind. Unser Gehirn läuft nicht gerne neue Pfade hinunter ("viel zu anstrengend!"), sondern es wählt lieber den Trampelpfad der alten Angst, auch wenn dies zu unangenehmen Gefühlen führt. Wir führen uns somit selber ständig in negative Gefühlsbereiche, einfach deshalb, weil wir zu faul sind, neue Gedankenwege einzuschlagen. Diese mentale Faulheit kommt unter anderem auch durch den verstärkten Medienkonsum, der uns Bilder liefert, anstatt dass wir Bilder in uns erzeugen müssen.

Üben, üben, üben - und zwar in Stille und Ruhe. Es braucht nur wenige Sekunden, aber es braucht dabei volle Konzentration. Vorstellungskraft ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann und bei vielen Menschen ist dieser Muskel vollkommen unterentwickelt. Sie sollten sich jeden Tag kurz dafür Zeit nehmen, sich die Dinge vorzustellen, die Sie erreichen wollen. Hier eine Übung, um die Vorstellungskraft in Bezug auf Englisch zu stärken:

Stellen Sie sich vor, Sie halten eine Rede auf Englisch. Sie stehen auf einer Bühne und sprechen zu einer großen Gruppe Menschen. Sie greifen zum Mikrofon und begrüßen das Publikum auf Englisch. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich dabei sicher, geerdet und selbstbewusst fühlen. 

Eine Stimme in Ihrem Kopf wird vielleicht sagen: Aber so fühle ich mich nicht beim Englisch reden! - Das stimmt, aber hören Sie nicht auf diese Stimme. Wenn Sie Ihre Vorstellungskraft positiv trainieren, wird Ihr Gehirn irgendwann dies als Realität annehmen und sobald Sie vor Publikum sprechen, werden Sie sich selbstbewusst fühlen. Um diesen Zustand zu erlangen, müssen Sie jedoch wie bei jedem anderen Training auch, eine Weile diszipliniert üben, bis Sie erste Erfolge sehen. Denken Sie immer daran: Ihr Gehirn produziert die Angst, die Sie fühlen - und nicht die äußeren Umstände. Wenn man vor etwas Angst hat, muss man sein Gehirn neu programmieren, denn nur dort liegt die Möglichkeit der Veränderung. 

1. Drei Übungen, um sich selbst beim Englisch sprechen mehr zu mögen
2. Wie schafft man es, die Angst beim Englisch sprechen zu akzeptieren?
3. Fünf Glaubenssätze, die das Englisch sprechen problematisch machen

Ich bin Natalie Marby und ich arbeite (auch online) therapeutisch mit Menschen, die starke Angst vor dem Englisch reden haben. Woher diese Angst vor dem Englisch sprechen kommt, erfahren Sie hier: Ursachen von Englisch Sprechangst

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